Verkehrswende: Bis 2025 soll auf jeder Hauptverkehrsstraße alle 60 Km eine Ladestation für E-Autos sein

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In der EU werden immer mehr E-Autos verkauft. Mit knapp 700.000 Neuzulassungen hat sich die Anzahl im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Dementsprechend steigt der Bedarf an Ladestationen. Beim Ausbau der Infrastruktur gibt es noch große Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten. Rund 70 Prozent der öffentlichen E-Tankstellen befinden sind sich in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Eine überarbeitete Richtlinie soll das jetzt ändern. 

In der Europäischen Union sind im Juni erstmals mehr Elektro- als Diesel-Autos zugelassen worden. Mit 158.252 Neuzulassungen stieg der Marktanteil der E-Autos auf 15,1 Prozent und der von Dieselautos sank auf 13,4 Prozent. Noch ist die Verkehrswende nicht vollzogen, doch der Trend geht klar in Richtung Elektromobilität. Allein heuer wurden europaweit rund 703.000 Fahrzeuge verkauft. Das ist eine Verdoppelung im Vergleich zu Vorjahr.

Die meisten Neuzulassungen fallen auf die Niederlande, Frankreich und Deutschland. Die Infrastruktur ist dort dementsprechend gut ausgebaut. Rund 70 Prozent der 230.000 öffentlichen Ladestationen in der EU befinden sich in diesen Mitgliedstaaten. Das ist (noch) ein Problem, so Andreas Schieder, SPÖ-Delegationsleiter: 

“Die Abdeckung von öffentlichen E-Ladestationen ist lückenhaft. Das macht den Umstieg auf ein Elektroauto für einen Großteil der EU-Bevölkerung wenig attraktiv und für Bürger*innen in manchen Teilen Europas unmöglich. Ziel muss sein, dass ein E-Auto so einfach geladen werden kann, wie es getankt werden könnte.” 

Um den Ausbau der Infrastruktur in anderen EU-Staaten voranzutreiben, hat die EU die Richtlinie zum Ausbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe überarbeitet. Das soll dazu beitragen, die CO₂-Emissionen in der EU bis 2030 um 55 Prozent zu reduzieren. 

Richtlinie für mehr Ladestationen und E-Tankstellen auf Europas Straßen

Die steigende Anzahl an E-Autos stellte die EU und seine Mitgliedsstaaten vor neue Herausforderungen. Die Städte, Straßen und Autobahnen müssen für die Verkehrswende hin zu alternativen Kraftstoffen fit gemacht werden. Das bedeute vor allem eines: mehr Ladestationen und Tankstellen für E-Autos.  

Die Richtlinie über die Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR) soll genau das erreichen. Die überarbeitete Regelung sieht nicht nur den Ausbau von E-Tankstellen vor, sondern auch den von alternativen Kraftstoffen wie Wasserstoff. Konkret bedeutet das: 

  1. Bis 2025: Mindesten eine E-Ladestation alle 60 Km
  2. Bis 2027: Eine Wasserstoff-Tankstelle alle 100 Km

Die Kosten dafür belaufen sich laut EU-Kommission auf rund 15 Milliarden Euro. 

Beim Ausbau der Ladestationen liegt Österreich mit knapp 8.000 öffentlichen Ladestationen bereits im vorderen Drittel. Laut Asfinag kann somit alle 65 Km geladen werden. 

“Green-Deal”: Klimaneutral bis 2050

Die Verordnung ist Teil des “Green Deals” der Europäischen Union. Im Rahmen dieses Abkommens hat sich die EU zum Ziel gesetzt, die klimaschädlichen CO₂-Emission bis zum Jahr 2050 auf null zu reduzieren, bzw. klimaneutral zu werden. Der Ausbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe und das Verbot von Neuzulassungen von Verbrennermotoren sollen dazu beitragen. Denn der Verkehr auf Europas Straßen ist immerhin für ein Viertel aller CO₂-Emissionen verantwortlich.