Konsument:innenvertrauen am Tiefpunkt – Abbau von Standards wäre falscher Weg!

 

EU-Umfrage: Vertrauen der Konsument:innen sinkt zweites Jahr in Folge

 

Die Europäische Kommission hat ihre aktuelle Unternehmens- und Verbraucherumfrage veröffentlicht – mit einem deutlichen Ergebnis: Das Vertrauen der Konsument:innen ist erneut stark gesunken. Der Indikator für das Konsumklima ist im Vergleich zum Vormonat um 2,2 Punkte gefallen und hat somit den niedrigsten Stand seit 1,5 Jahren erreicht. Für SPÖ-EU-Abgeordnete Elisabeth Grossmann ist das ein klarer Handlungsauftrag an die EU-Politik: „Die aktuellen Zahlen der EU-Kommission sind ein unübersehbarer Weckruf: Das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten ist auf einem Tiefstand und das mitten in einer Zeit, in der Kaufkraft, soziale Sicherheit und faire Marktbedingungen wichtiger sind denn je. Für uns ist klar: Das ist ein politischer Handlungsauftrag. Viele Menschen in Europa fürchten sich inzwischen, dass sie sich ihr Leben schon bald nicht mehr leisten können. Die Teuerung, steigende Wohnkosten und Unsicherheit im Alltag belasten den sozialen Zusammenhalt und schwächen die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union. Um Konsument:innen ihr Vertrauen in Krisenzeiten wiederzugeben, müssen wir in Infrastruktur, soziale Sicherheit und gute Arbeit investieren. Das kurbelt die Nachfrage an und stärkt letztlich auch das Vertrauen. Wir müssen jetzt alles daransetzen, das Leben der Menschen konkret leistbarer zu machen. Wir brauchen endlich wirksame EU-Instrumente, die leistbaren Wohnraum fördern, soziale Sicherheit stärken und den Menschen wieder eine Perspektive geben.“

 

In diesem Zusammenhang übt Grossmann scharfe Kritik am geplanten Kurs der EU-Kommission: „Gerade jetzt, wo wir alles daransetzen müssen, das Vertrauen der Konsument:innen zu stärken, gefährdet die EU-Kommission unter dem Vorwand des ,Bürokratieabbaus‘ ausgerechnet jene Standards, die für Sicherheit, Transparenz und Verlässlichkeit sorgen sollten. Mit großer Sorge beobachten wir, dass zentrale Vorgaben im Verbraucher:innenschutz und in der Nachhaltigkeit wieder aufgeschnürt werden sollen. Solche Rückschritte tragen zur Verunsicherung bei und hemmen den Kaufwillen. Es ist von zentraler Bedeutung, dass die Gesetzgebung nicht nur kurzfristige Lösungen bietet, sondern auch langfristige Nachhaltigkeit fördert, um sowohl den Konsum als auch die Produktverantwortung zu stärken. Wer jedoch Schutzrechte abbaut, sendet das falsche Signal. Vertrauen entsteht nicht durch Absenkung von Standards, sondern dort, wo klare Regeln gelten, soziale Gerechtigkeit zählt und ökologische Verantwortung ernst genommen wird. Das ist unser Alleinstellungsmerkmal, das uns als Europa einen Wettbewerbsvorteil verschafft und keinen Nachteil.“