Neues Gesetz: 40 % Frauen in europäischen Aufsichtsräten – sonst droht Strafe!

Das Europäische Parlament macht einen verpflichtenden Frauenanteil von mindestens 40 % in nicht-geschäftsführenden Aufsichtsräten zum Gesetz. Bis 2026 muss die von den sozialdemokratischen Abgeordneten Evelyn Regner und Lara Wolters maßgeblich mitverhandelte Richtlinie eingeführt werden – inklusive eines Strafsystems.

Die neue Richtlinie ist ein neuer Meilenstein am noch langen Weg zur Gleichstellung der Geschlechter in Europa, und das nur wenige Tage nach dem europäischen Equal Pay Day. „Das ist ein großer Erfolg für die europäischen SozialdemokratInnen, die dieses wegweisende Gesetz zur Verbesserung der Geschlechtergleichstellung seit über einem Jahrzehnt einfordern. Damit ist Schluss mit der inoffiziellen Männerquote!” hält Evelyn Regner, österreichische S&D-Abgeordnete und Verhandlungsführerin des Europäischen Parlaments zur neuen Richtlinie, fest. Für Mitgliedsstaaten, die die Quoten sowohl in geschäftsführenden als auch in nicht-geschäftsführenden Aufsichtsräten einführen, liegt der allgemeine Mindestanteil von Frauen bei 33 %.

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Heute sind nur 30,6 % der Vorstandsmitglieder in den größten börsennotierten Unternehmen der EU Frauen, mit wesentlichen Unterschieden zwischen den Mitgliedsstaaten (von 45,3 % in Frankreich bis 8,5 % in Zypern). Derzeit haben nur sieben Mitgliedsstaaten verbindliche Rechtsvorschriften für Frauen in Aufsichtsräten, neun Mitgliedsstaaten haben überhaupt keine Maßnahmen und zehn haben nur „weiche“ Maßnahmen.

Die neuesten Daten des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen zeigen, dass nur verbindliche Maßnahmen und staatliches Handeln die Spielregeln zugunsten der Frauen verändern. Ausgehend von einem ähnlichen Niveau (durchschnittlich 13 %) stieg der Anteil von Frauen in Aufsichtsräten in den Ländern, die gesetzliche Maßnahmen ergriffen haben, auf 36,4 % (+ 23,0 %), in Ländern, die sanfte Maßnahmen ergriffen haben, auf 30,3 % (+ 17,3 %) und in jenen Ländern, die keine Maßnahmen ergriffen haben, auf nur 16,6 % (+ 2,8 %).

Dabei verweist Regner auf die positive Seite der neuen Richtlinie für Unternehmen: “Es ist auch ein großer Vorteil für europäische Unternehmen, denn die erfolgreichsten Firmen sind jene mit der größten Vielfalt in ihren Leitungsgremien. Ihre Perspektive erweitert sich, ihre Unternehmenskultur verändert sich zum Besseren.” Auch Lara Wolters, Co-Verhandlerin des neuen Gesetzes, schließt sich dem Optimismus an – denn es ist auch ein starkes Zeichen an junge Frauen, “die nur das werden, was sich auch sehen können.”

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