30 Jahre nach dem Genozid: Srebrenica bleibt Mahnung und Auftrag
SPÖ-EU-Delegationsleiter erinnert an das grausame Verbrechen von Srebrenica und warnt vor jenen, die Bosnien erneut zu spalten drohen

Heute, am 11. Juli, jährt sich das Massaker von Srebrenica zum 30. Mal. SPÖ-EU-Delegationsleiter und Außenpolitiker Andreas Schieder erinnert an das grausame Verbrechen und warnt zugleich vor der aktuellen Spaltungspolitik in Bosnien-Herzegowina: „Der Völkermord an über 8.000 muslimischen Bosniakinnen und Bosniaken in Srebrenica war eines der schrecklichsten Verbrechen auf europäischem Boden nach dem Zweiten Weltkrieg. Innerhalb weniger Tage wurden in und um die als UN-Schutzzone deklarierte Stadt unzählige Bosniakinnen und Bosniaken, davon großteils Männer und Buben, auf grausamste Weise verschleppt und ermordet. Heute gedenken wir der Opfer, ihrer Familien und all jener, die in diesem Krieg unermessliches Leid ertragen mussten. Dabei ist dieses Gedenken mehr als ein stilles Erinnern. Es ist eine Mahnung. Eine Mahnung daran, wohin Hass, Nationalismus und das bewusste Schüren von Spaltung führen können.“
Schieder führt weiter aus: „Umso erschütternder ist es, dass der Völkermord von Srebrenica bis heute von führenden politischen Vertreter:innen geleugnet wird. Allen voran Milorad Dodik, Präsident der Republika Srpska, der eine gefährliche Politik der Spaltung, Relativierung und Konfrontation betreibt. Mit seiner offen separatistischen Rhetorik untergräbt er nicht nur die Stabilität Bosniens, sondern torpediert auch den europäischen Weg des Landes. Die EU darf hier nicht weiter wegsehen. Wer gezielt spaltet, Hass sät und die Grundwerte Europas mit Füßen tritt, darf nicht länger mit Nachsicht rechnen. Gezielte Sanktionen gegen Dodik und sein Umfeld sind längst überfällig. Denn wer ernsthaft an eine europäische Zukunft für Bosnien glaubt, muss auch bereit sein, jenen entgegenzutreten, die diesen Weg sabotieren.“